Donnerstag, 28. Januar 2016

Tragen 2.0 und "Ich will nicht an den Herd!"

Ein kurzer Zwischenbericht:

Nach dem letzten Post über das Tragen hat es mir dann doch keine Ruhe gelassen und ich habe nochmal probiert. Fehlanzeige. Mehrere Versuche, mehrere Male wollte Lämmchen früher oder später nur noch raus. Also habe ich es gelassen. Und es ein paar Tage später noch einmal probiert. Und auf einmal ging es! Nichts, kein verzweifeltes Zappeln und Überstrecken, kein Heulen, kein Schreien. Drei Mal hintereinander klappte es nun schon wie am Schnürchen, als hätte es nie Probleme in der Manduca gegeben! Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich im 7. Tragehimmel schwebe?! Haltet mir die Daumen, dass es nun auch so bleibt und ich nicht wieder aus allen Tragewolken fallen muss!


Da ich nun dabei bin einen Punkt abzubauen, der mich zum schwarzen Mutterschaf macht, muss ich ja nun fast wieder was nachlegen (ich habe schließlich einen Ruf zu verlieren! ;)):

Ich hasse es zu kochen! Ich winde mich darum so gut es nur geht. Zum Glück gibt es heutzutage auch schon ganz gute Convenience-Produkte (z.B. von Frosta), sodass unsere Ernährung nicht ganz so grottig ist wie es klingt. Aber ich will mir und euch nichts vormachen, ich weiß es geht gesünder und kalorienärmer - aber eben nicht bequemer.

Eigentlich würde ich ja schon gerne gern kochen wollen. Es wäre zumindest praktisch. Aber man kann sich seine Vorlieben eben nur bedingt aussuchen. Es ist aber nicht nur die Bequemlichkeit, ein bisschen Fremdverschulden ist dann doch auch dabei. Und nun ratet mal wer schuld ist!
Klar!
Meine Mutter. (Mütter sind nun mal an allem schuld was an Einem schief läuft. Mal sehen was wir nun bei unseren eigenen Kindern anrichten. ;))
Meine Mutter hätte mich gerne kochen sehen. Aber ich war eher der burschikose wilde Typ, der mit aufgeschrammten Beinen von Touren in der Natur zurückkam und nicht viel damit am Hut hatte, meine Mutter zu imitieren und „Haushalt“ von ihr zu lernen.


Als ich älter wurde versuchte meine Mutter es dann auf die Psychotour. Sie versuchte mir klar zu machen, dass ich nie einen Mann finden würde, wenn ich nicht kochen können würde. Schwerer Fehler! Dazu war ich viel zu emanzipiert! Ich habe ihr vehement widersprochen und es mir zum Ziel gemacht ihr zu beweisen, dass dem nicht so ist und ich auf jeden Mann so was von pfeifen würde, wenn er unsere Liebe von meinen Kochkünsten abhängig machen würde!
Dem war dann auch so, viele meiner Freunde konnten kochen und keiner hat von mir verlangt, dass ich dafür zu sorgen hatte. Wenn die sich das getraut hätten, denen hätte ich was erzählt! (Natürlich habe ich das dann meiner Mutter auch immer wieder unter die Nase gerieben. ;))

Und jetzt sitze ich da mit Lämmchen, das in ein paar Monaten am Familienessen teilnehmen wird. Ich habe ehrlich gesagt noch keine Ahnung ob ich meine Ernährungsgewohnheiten dann mehr oder weniger weiter durchziehen werde oder ob ich dann doch zum Heimchen am Herd werden muss.

Bis dahin schiebe ich aber meine eventuellen Kochpflichten noch etwas auf. Noch kann ich das, noch gibt es die fertigen Menü-Breie in Gläschen. Ich will jetzt gar nicht damit anfangen die ganze Streiterei Selbstgekocht vs. Gläschen aufzugreifen. Im Grunde ist es ähnlich wie die Sache Stillen vs. Fläschchen: Klar ist das eine besser als das andere, aber wieviel besser, darüber streiten sich selbst die Experten. Und bei allen Vor- und Nachteilen kann jeder nur selbst abschätzen, was besser zu einem passt.
Ich schwarzes Mutterschaf will mich nicht mehr rechtfertigen, nicht mal mehr vor der Stimme in meinem Kopf. Wer weiß was mir meine Mutter da noch so reingepflanzt hat! ;)

Aktueller Stand an der Breifront: Mittagsbrei und Abendgrießbrei. Der Nachmittagsbrei steht kurz bevor. Und ich schwarzes Mutterschaf heule jeder ersetzten Mahlzeit hinterher. Fläschchen waren so viel praktischer, gerade unterwegs. Aber es hilft ja nichts, auch ein schwarzes Mutterschaf darf sich nicht an den Status quo gewöhnen und muss mit der Entwicklung des Kindes mithalten.

Lämmchen ist übrigens eine brave Esserin. Naja, so brav wie ein Baby eben essen kann, wenn es von Katzen, dem heranfliegenden Löffel, dem Papa-Bock, den rückwärts piepsenden LKW, dem Lätzchen, dem Wippengurt, … und selbst den eigenen Fingerchen und Füßchen immer so fies abgelenkt wird! ;)

Euer schwarzes Instant-Mutterschaf









2 Kommentare:

  1. Deine Mutter liest dein Blog nicht, oder ;)

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    1. Meine Mutter ist zum Glück absolute Computer- und Internetverweigerin und wohnt weit weg. Sonst würde ich mich nie trauen sowas zu schreiben! ;)

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